Geschichte der Reisachschule

1967

Eine Schule im Grünen

Am 27. Oktober 1967 war es soweit: Die Reisachschule wurde durch den damaligen Oberbürgermeister Arnulf Klett in einer Feierstunde ihrer Bestimmung, in Weilimdorf eine Verbesserung der Schulraumsituation insgesamt zu erreichen, übergeben. Das Besondere war, dass die Stadt Stuttgart hier zum ersten Mal in völlig eigener Regie eine Schule erbaut hatte, bei der die Konzeption des Architekten, Herrn Gukelberger, von einer Schullandschaft ausging. Die Reisachschule zog von der Seelachschule als bisherigem Lernort in das neue Gebäude auf dem Bergrücken.

1971 bis 1981

Innovative Ideen

Die Vielzahl der innovativen Ideen für eine zeitgemäße Schule zieht sich wie ein roter Faden durch die Vergangenheit der Reisachschule: Der annähernd 10 Jahre dauernde Schulversuch von 1971 erprobte im Bereich der Klassenstufen 3 bis 6 neue Formen des Übergangs in die weiterführenden Schulen. Besonderheiten dieses Versuchs waren Englischunterricht in den Klassen 3 und 4 der Grundschule, die Durchlässigkeit in den Stufen 5 und 6 bei den weiterführenden Schularten und die freie Entscheidung der Eltern bei der Wahl der weiterführenden Schule nach eingehender Beratung. 1981 endete dieser Schulversuch.

1970 bis 1984

Fachlehrer- statt Klassenlehrerprinzip

Die Bildungspläne Ende der 70er Jahre lösten teilweise das Klassenlehrerprinzip durch das Fachlehrerprinzip ab, Mengenlehre und Linguistik im Deutschunterricht waren die neuen Begrifflichkeiten. In den 80er Jahren wurde die Reisachschule Ausbildungsschule für die Lehramtsanwärter des Staatlichen Seminars Sindelfingen: Studenten und Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg absolvieren ihre Berufspraktika ebenfalls in der Reisachschule als Ausbildungsschule.

1988

Gründung des Freundeskreises der Reisachschule

Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Reisachschule war 1988 die Gründung des Freundeskreises der Reisachschule. Die Eltern unserer Schüler unterstützen die Schule in vielfältiger Weise durch ihr ehrenamtliches Engagement, beispielsweise bei der Gestaltung von Schulfesten, der Organisation des Weihnachtsmarktes des Flohmarktes, bei der Einschulungsfeier und vielen anderen Anlässen.

1992

Gezielte Förderung für vom Schulbesuch zurückgestellte Kinder

In den 90er Jahren stellte die Einrichtung der Grundschulförderklasse eine weitere Bereicherung für die Reisachschule dar. Vom Schulbesuch zurückgestellte Kinder erfuhren hier eine gezielte Förderung, die einen erfolgreicheren Schulstart gewährleisteten (bis 1999). In der Hauptschule führte die Reisachschule den Werkrealschulzug ab Klasse 8 ein, der Schüler bei guten Noten befähigte, die 10. Klasse der Werkrealschule zu besuchen und somit den mittleren Bildungsabschluss zu erwerben.

1994

Verabschiedung von Rektor Otmar Kunath

Nach 27 Jahren verabschiedete sich Herr Otmar Kunath als Rektor der Reisachschule von seiner Schule. Mit viel Gespür und Geschick hat er die Reisachschule mit seiner verständnisvollen, humorvollen Art und pädagogischem Weitblick die Reisachschule geleitet und geprägt.

1995 bis 1999

Neugestaltung des Schulhofs

Nach dem Stabwechsel zu Frau Helga Schneeberger gestaltete die Reisachschule als erstes großes gemeinsames Projekt mit Eltern, Lehrern und Schülern in Eigeninitiative den Schulhof für unsere Grundschüler neu. Tabus wurden gebrochen, der Rasen durfte zum Spielen benutzt werden, neben der Schullandschaft entstand eine Bewegungslandschaft mit Felsblöcken, Kletterwänden, Balancierbalken und Labyrinth. Mit bunten Farben verwandelten sich nach 30 Jahren die betongrauen Wände im Innern des Gebäudes, Schüler der Hauptschule gestalteten nach eigenen Planungen ihren Schulhof. In den Klassenzimmern verbreitete sich durch neue Gestaltungen eine Atmosphäre des „Wohlfühlens“. Dass dies keine Schönmalerei ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Zerstörung, Sachbeschädigung und Schmierereien verzeichnet die Reisachschule in den Ferien, wenn Fremde unsere verwaiste Schule ungebeten „besuchen“.

1999 bis 2009

Meilensteine hin zu einer modernen Schule

Mit einer Vielzahl von Ideen und Projekten stellen wir uns den Herausforderungen einer modernen Schule und bauen Baustein für Baustein ein Haus des Lernens. Exemplarisch möchten wir hier nur auf einige wichtige „Meilensteine“ hinweisen:

  • Schulsozialarbeit an der Hauptschule seit 1999
  • Einführung des Sozialpraktikums für Hauptschüler seit 2001
  • Jahrgangsgemischte Klassenstufe 1/2 seit 2002
  • Konfessionsübergreifender Religionsunterricht in den Klassenstufen 1/2 seit 2003
  • Ausbildung von Hauptschülern zu Streitschlichtern seit 2003
  • Gesunde Woche seit 2004
  • Erarbeitung des Schulcurriculums 2004/05
  • Projektförderung durch die Stiftung „Kreativ und Kompetent“ mit Theater, Tanz, Musik, Klassenbibliothek
  • „Flötentöne klassenweise“ Klasse 5 und 6 bekommen Instrumentalunterricht
  • Projektförderung durch die Stiftung „Zukunft der Jugend“des dreijährigen Projektes „Fit fürs Leben“ 2005 bis 2008
  • Suchtpräventionstage in Kooperation mit Beratungsstellen, Polizei
  • Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren bei der Berufswegplanung durch das Projekt „Stufen zum Erfolg“
  • Jahrgangsgemischte Klassenstufe 5 und 6 ab 2005 bis 2010
  • Netzwerk Evaluation seit 2005
  • Schulentwicklungssteuergruppe seit 2005
  • Neukonzeption der Berufswegplanung von Kl. 5-9 , 2006/07
  • Ausbau des naturwissenschaftlichen Bereichs des Fächerverbundes Mensch, Natur, Kultur im Fächerverbund der Grundschule 2006/07
  • Präventive Grundschulförderklasse im Rahmen des Projektes „Schulreifes Kind“ seit Februar 2007

2010

Verabschiedung von Rektorin Helga Schneeberger

Frau Helga Schneeberger geht nach 16 Jahren als Rektorin in den Ruhestand. Der Hauptschulzweig der Reisachschule wird auslaufen. Bereits seit diesem Jahr gibt es keine Klasse 5 mehr. Zum Schuljahr 2014/2015 wird die Reisachschule eine reine Grundschule sein.

2011 bis 2016

Grundschulförderklasse

Nachdem die Rektorenstelle ein Jahr vakant war und die Reisachschule kommissarisch von Konrektor Herrn Christian Henschke geleitet wird, wird Herr Holger Henzler-Hübner neuer Rektor der Reisachschule.
Es kommt eine Grundschulförderklasse zum Angebot der präventiven Grundschulförderklasse hinzu.
Die Reisachschule startet mit der Inklusion in der Klassenstufe 1/2 mit 5 Kindern mit dem sonderpädagogischen Förderbereich Lernen. Damit schafft die Reisachschule nach der 10 Jahre alten Jahrgangsmischung im Bereich der Schuleingangsphase einen weiteren Schritt zu einer individuellen, passend für jedes einzelne Kind gestalteten Eingangsstufe. Die Schulsozialarbeit wird an der Grundschule etabliert. 2013 bekommt die Reisachschule ein Schülerhaus als Übergang zur Ganztagesschule.
Die Reisachschule wird im Oktober 2013 fremdevaluiert und erhält eine positive Rückmeldung über die Arbeit der letzten Jahre.
Die Reisachschule nimmt am 2 jährigen Comenius Regio Projekt mit der Partnerregion Cardiff teil.
Passend zum Beginn der Reisachschule als reine Grundschule, wird ab 2014 eine Sanierung der Schule in Angriff genommen. Elektrosanierung, Internet- und Telefonanlage, ein neues Dach, neue Trinkwasserleitungen, neu gestaltete Fachräume, ein neues Lehrerzimmer und z.T. neue Böden und Wandfarben und ein zeitgemäßer Brandschutz sind nur die wichtigsten Veränderungen.

2017 bis 2020

50-jähriges Jubiläum der Reisachschule

Nachdem Herr Christian Henschke nach Herrn Holger Henzler-Hübners Weggang die Schule ein weiteres Jahr kommissarisch geleitet hat, wird Frau Sabine Andreae Rektorin der Reisachschule. 2017 gibt es ein großes Schulfest zum 50-jährigen Jubiläum der Schule. Im Sommer 2017 geht Herr Henschke in Ruhestand. Im März 2019 wird die Konrektorenstelle mit Frau Irena Mohns wieder besetzt.